Zu Grunde gehen
von Dr. Dieter Eckmann
„Ich wäre zugrunde gegangen, wenn ich nicht zu Grunde gegangen wäre!“ (Sören Kierkegaard)
Nur ein Wortspiel? Nur zwei verschiedene Schreibweisen? Nein – die Erfahrung heutigen Lebens bestätigt mir: Wo es immer mehr darum geht, in kürzerer Zeit mit weniger Menschen mehr zu bewältigen, mehr zu leisten, da werden auf die Dauer nur jene (über)leben, die es wagen, auf den Grund zu gehen. Nicht um das Verlassen der Welt geht es, sondern darum, in sich selber die Mitte nicht zu verlieren, die notwendige Unterbrechung, das Maß und den Sinn allen Tuns. So schrieb schon Meister Eckhart: „Der Mensch braucht nicht die Dinge fliehen und sich in eine Einöde begeben, sondern er muss lernen, durch die Dinge hindurchzubrechen und seinen Gott darinnen zu ergreifen.“
Es ist immer wieder eine anrührende Erfahrung für mich in meiner Arbeit in der Klinik, dass es reicht, einander menschlich zu begegnen. Auf Augenhöhe – nicht als Besserwisser -->weiter