
Komm, Heil‘ger Geist, der Leben schafft!
von Martin Günter
Bei meiner Arbeit gehe ich oft für kurze Momente in die Kapelle der Medizinischen Klinik: manchmal, um ein Bitt– oder Dankgebet zu sprechen; manchmal, um für jemanden eine Kerze zu entzünden; um die Ruhe des Raums aufzunehmen; oder auch nur um „nach dem Rechten zu schauen“…. Und jedes Mal freue ich mich an den Glasfenstern, die von der Künstlerin Ida Kerkovius geschaffen wurden. Vor allem morgens, wenn die Sonne hereinscheint, strahlen ihre Farben….
In einem der Fenster ist eine Taube zu sehen – ein biblisches Symbol für den Frieden und für den Heiligen Geist. Die Taube, strahlend weiß, umgeben von leuchtenden Farben… Und unwillkürlich kommt mir ein altes Pfingstgebet in den Sinn, das in ausdrucksstarken Bildern das Wirken des Geistes erzählt: „komm, Heil’ger Geist, der Leben schafft“…– und ich spüre, wie in mir etwas von dieser Lebendigkeit beim Betrachten geweckt wird, wie Freude und Zuversicht mein Herz erreichen…
Komm, Heil’ger Geist, der Leben schafft, |
Komm, Tröster, der die Herzen lenkt, |
Dich sendet Gottes Allmacht aus |
Entflamme Sinne und Gemüt, |
Die Macht des Bösen banne weit, |
Lass gläubig uns den Vater sehn, |
Nach: Veni creator Spiritus, Hrabanus Maurus (+856) zugeschrieben
Ich wünsche uns allen solche alltäglichen, lebendig machenden Erfahrungen mit dem Geist Gottes! Mögen die Bilder seines Wirkens – erzählt wie im Hymnus oder gestaltet wie im Fenster–unseren Alltag immer wieder neu beleben.

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Pastoralreferent
Martin Günter (kath.)