Eine Geschichte vom Gesundwerden*
von Gisela Schwager
Ein aufgerissenes Dach und endlich strömt Licht ein, durchflutet den Raum bis in den letzten Winkel. Dieses Foto unseres Klinikfotografs Peter-Michael Weber erinnert mich an die Begegnung Jesu mit einem Gelähmten und seinen Freunden (Markus 2,1-12).
„Jesus hält sich in einem Haus in Kapernaum auf, umringt von vielen Menschen. Da passt keiner mehr rein, weder der Gelähmte noch einer seiner Freunde. Also keine Chance auf eine Begegnung mit Jesus, keine Aussicht auf Heilung?
Doch diese Freunde geben nicht auf. Sie reissen das Dach auf und bahnen für ihren gelähmten Gefährten den Weg von oben zu Jesus. - Das verändert die Situation für alle. Und in den Augen Jesu sind es die entscheidesten Schritte zum Gesundwerden gewesen.
Und heute?
Da erleben kleine und große Patienten, dass Menschen da sind. Eltern, Geschwister, Partner oder Freunde, die hinter ihnen stehen und sich für sie einsetzen, weil sie ihnen einfach wichtig sind – über die Krankheit hinaus. Das verändert. Quasi „wie von oben“ bricht die Kraft der Liebe herein und leuchtet ins Krankenzimmer. Nicht mehr nur die großen Sorgen und die Angst um einen Menschen bestimmen. In Gesten, Worten, im Dasein sind Hoffnung zu spüren und unsere kleinen und großen Liebesgeschichten: das ist Wesentliches auch heute zum Gesundwerden, zum Heilwerden an Seele und Leib.
* In der Kinderbibel "Komm, freu dich mit mir" (S.236) trägt die Geschichte "Jesus und der Gelähmte" im Anhang Hilfen zum Verständnis für Erwachsene den Untertitel. "Eine Geschichte vom Gesundwerden".
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Pfarrerin
Gisela Schwager (evang.)
* Quelle (abgerufen 22.02.2018): https://www.songtexte.com/songtext/taize/christus-dein-licht-4b94d72e.html