Es klingt so einfach und ist doch für jede Begegnung neu – nicht nur in der Klinik - eine Herausforderung und auch ein Wagnis. Denn ob ein Kontakt entsteht und es wirklich zu einer Begegnung kommt, das ist noch lange nicht ausgemacht, wenn ich mich auf den Weg zu einem Menschen mache oder wenn ich mich meinem Gegenüber öffne. Es ist beglückend, wo es geschieht. Es bleibt auf geheimnisvolle Weise unverfügbar und ist ein wunderbares Geschenk. Und es braucht Zeit und die Bereitschaft mich auf das Gegenüber in seiner momentanen Situation einzulassen. Dann kann ein Kontakt entstehen und vielleicht kann auch in diesem Moment etwas Einmaliges, Kostbares erfahren und entdeckt werden. Es ist genau das, was ein Mensch, der Jesus begegnet, beglückt und ihm hilft, sich mit seinem Leben im Licht Gottes neu zu sehen.
Zwölf Frauen haben sich in diesem Jahr wieder bereit erklärt und wurden neu dazu beauftragt, auf je einer Station in einer der Tübinger Kliniken Patienten und Patientinnen aufzusuchen. Es ist eine Bereicherung für unsere Krankenhäuser, für Patienten und Patientinnen, für Mitarbeitende auf den Stationen wie für uns Hauptamtliche in der Klinikseelsorge, dass es da Menschen gibt, die sich ehrenamtlich mit ihrer Zeit und mit Herz und Verstand dafür mit einsetzen, dass erkrankte Menschen während ihres Klinikaufenthaltes mit ihren Fragen und Nöten, ihren Freuden und Sorgen wahrgenommen, gesehen und gehört werden. Dass dabei auch Glaubensthemen, Zweifel und Hoffnung nicht ausgespart bleiben müssen.
Und wie im Text von Virginia Satir, erfahren und erzählen manchmal Besuchte wie Besuchende berührt, wie schön und beglückend es ist, sich durch eine Begegnung und ein Gespräch reich beschenkt zu wissen.
Es klingt so einfach und bleibt zugleich das größte Geschenk, das wir uns gegenseitig machen können:
Einander zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren und solches auch selbst zu erfahren!
Ich wünsche es uns allen!
Schreiben Sie eine Email: