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November 2024
Wie er dich findet, so nimmt er dich
von Andreas SteinerIm Moment haben wir im Hospiz eine achtzigjährige Frau zu Gast. Ihre Krankheitsgeschichte…
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Oktober 2024
Der lila Hut
von Beate HofmannEs gibt Tage, da scheint die scheint die Leichtigkeit abhanden zu kommen. Von Lebensfreude keine Spur. Dabei brauchen…
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September 2024
Die Drei von der Dankstelle
von Klaus-Dieter PapeWir Menschen sind Beziehungswesen, manche würden wohl sagen: leider. Denn ist es nicht besser, sich…
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August 2024
S KOSCHDET NIX, AN GUADER MENSCH ZOM SAI
von Wolfgang KrimmerWenn Sie WhatsApp (oder einen anderen Messenger-Dienst) nutzen, kennen Sie das: Tag für…
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Juli 2024
Vom Segen der Schnecke
von Corinna SehlIn diesem nassen Sommer begegnen sie uns scharenweise im Garten und auf Feldwegen - Schnecken. Langsam und…
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Juni 2024
Das Leben könnte so schön sein...
von Dr. Eike BaumannSommer könnte so schön sein: Warm (aber nicht zu warm), sonnig (aber kein Sonnenbrand),…
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Mai 2024
Herzhaut
von Georg Gawaz„Wir werden eingetaucht und mit dem Wasser der Sintflut gewaschen, wir werden durchnässt bis auf die Herzhaut.“
Mit diesen…
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April 2024
Tunnelzeiten
von Magdalene SchüsselinIm März war in Tübingen der jährliche Gedenktag für Familien, die um ein Kind trauern. Der Tag begann mit einem…
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März 2024
Zu Grunde gehen
von Dr. Dieter Eckmann„Ich wäre zugrunde gegangen,
wenn ich nicht zu Grunde gegangen wäre!“ (Sören Kierkegaard)Nur ein Wortspiel?…
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März 2024
Zu Grunde gehen
von Dr. Dieter Eckmann
„Ich wäre zugrunde gegangen,
wenn ich nicht zu Grunde gegangen wäre!“ (Sören Kierkegaard)
Nur ein Wortspiel? Nur zwei verschiedene Schreibweisen? Nein – die Erfahrung heutigen Lebens bestätigt mir: Wo es immer mehr darum geht, in kürzerer Zeit mit weniger Menschen mehr zu bewältigen, mehr zu leisten, da werden auf die Dauer nur jene (über)leben, die es wagen, auf den Grund zu gehen. Nicht um das Verlassen der Welt geht es, sondern darum, in sich selber die Mitte nicht zu verlieren, die notwendige Unterbrechung, das Maß und den Sinn allen Tuns. So schrieb schon Meister Eckhart: „Der Mensch braucht nicht die Dinge fliehen und sich in eine Einöde begeben, sondern er muss lernen, durch die Dinge hindurchzubrechen und seinen Gott darinnen zu ergreifen.“
Es ist immer wieder eine anrührende Erfahrung für mich in meiner Arbeit in der Klinik, dass es reicht, einander menschlich zu begegnen. Auf Augenhöhe – nicht als Besserwisser. Als Mitbetroffene – nicht als Darübersteher. In der Haltlosigkeit – Gehaltene. In der Verzweiflung – Getröstete. Als Gebeugte – Aufgerichtete. Diese Verschränkung, oder besser gesagt: diese Überkreuzung unserer Logik führt in die Tiefe, zum Grund allen Tuns. Solches zu Grunde gehen verändert von innen heraus: Es geht um die Gelassenheit (hier lässt wieder Meister Eckhart grüßen), nicht etwas sein zu müssen, was man nicht ist, sondern um die konzentrierte Selbstverständlichkeit, das zu sein, was man ist. Absichtslose Präsenz könnte man das nennen, eine weisheitliche Grundhaltung. Sie befähigt zur „Freude, bei den Menschen zu sein“ (Spr. 8,31), ohne den Erfolg dieser Präsenz messen zu müssen. Sie ist frei von der Angestrengtheit, die mit dem Buhlen um Aufmerksamkeit und Relevanz einhergeht.
Fastenzeit – eine Zeit, das eigene Tun dahingehend abzuklopfen? Fastenzeit – eine Zeit, sich neu festzumachen (vgl. „fasten seat belt“) und Maß und Mitte nicht zu verlieren? Ich wünsche Ihnen und mir immer wieder solche Zeiten…