Da hilft nur noch…
von Andreas Steiner 

Die Sache ist an die Wand gefahren. Die Dinge ausgesprochen. Das Ende der Sackgasse erreicht. Die Perspektiven aussichtslos.

Das erleben Sie hoffentlich gerade nicht – ist nämlich kein so gutes Gefühl. Als Seelsorger begleite ich immer wieder Menschen, die gerade mit so einem Lebensgefühl unterwegs sind und es lässt mich nicht kalt. Die Ohnmacht der Situation zieht langsam eiskalt den Rücken hinauf und oft habe ich keine Ahnung, was ich nun tun soll. 

Manchmal ziehe ich dann meinen vorletzten Trumpf und frage, ob wir zusammen beten sollen, ich die Person segnen oder für sie beten darf (wir Katholiken nennen das dann gerne „ein Kerzle für sie anzündenJ“).

Die Blicke, dich ich dann zurückbekomme haben Unterhaltungswert und sagen so vieles:
„Wie sollen ein paar Worte diese aussichtslose Situation retten?“

„Jetzt ist es wohl soweit, dass nur noch beten hilft“
„Der glaubt tatsächlich daran, dass bei den Schmerzen beten hilft?“

 Diese Blicke haben so was von recht und meine Erfahrung hat (leider) gezeigt, dass in den aller seltensten Fällen ein Gebet nach Heilung Gehör gefunden hat. Ich tue es trotzdem was das Zeug hält – beten meine ich -  weil ich einer Zusage von Mutter Theresa vertrauen möchte: 

„Früher habe ich geglaubt, dass das Beten Dinge verändert. Jetzt aber weiss ich, dass das Gebet uns verändert und wir die Dinge verändern.“

 In mir wächst eine zarte Sicherheit, dass es darum geht, uns mit den Dingen, die wir erleben und erleiden, zu verändern und zu verwandeln. So können wir  - aus meiner Sicht – lernen, mit und in allem zu leben. Dafür und darum möchte ich…Beten. 

PS.1: Möchten Sie wissen, was mein allerletzter Trumpf ist? Dann schreiben Sie mir!
PS.2: Gerne mache ich auch für Sie ein „Kerzle“ an.

 

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Pastoralreferent
Andreas Steiner (kath.)